Was Sie beim Grundstückskauf jedenfalls beachten sollten:
Einen Blick auf den Flächenwidmungsplan werfen.
Wichtige Informationen über ein Grundstück liefert der Flächenwidmungsplan: Darf auf dem
Grundstück gebaut werden? Wie darf gebaut werden? Sind Bauten in der unmittelbaren Umgebung
geplant? Darf Ihr Nachbar auf seinem Grund eine Schweinemast errichten? Der Flächenwidmungsplan
liegt bei der jeweiligen Gemeinde zur allgemeinen Einsichtnahme auf und hilft, das
richtige Grundstück auszuwählen.
Ins Grundbuch schauen.
Auch im Grundbuch finden sich wichtige Informationen: Ist das Grundstück
mit Hypotheken belastet? Haben Nachbarn Wegerechte auf dem Grund? Im
Grundbuchsauszug finden Sie alle gesetzlichen Auflagen, Rechte und Beschränkungen,
die bestimmte Grundstücke betreffen. Erhältlich ist der Auszug in jedem Bezirksgericht.
Zusätzlich kann das Grundbuch auch online abgefragt werden.
Süden, Osten, Norden, Westen – wo baut es sich am besten?
Ist die Längsachse des Grundstücks Nord-Süd oder Ost-West orientiert?
Die Himmelsrichtung spielt bei der Grundriss- und Gartenplanung eine
wichtige Rolle: Wollen Sie in Ihrem Garten das Frühstück in der
Morgensonne genießen oder lieber den Feierabend bei Sonnenuntergang
ausklingen lassen? Je nachdem sollte Ihr Grundstück über einen ost-
oder westseitigen Garten verfügen. Für ambitionierte Gärtner bietet
sich ein süd- oder südostseitig gelegener Garten an – viele Gemüsesorten
und Kräuter gedeihen am besten an sonnigen Standorten. Damit alles
Ihren Wünschen entsprechend am richtigen Platz ist, plant es sich am
besten gemeinsam mit einem erfahrenen Baupartner.
Alles da? – Strom, Gas, Wasser, Zufahrt.
Ist das Grundstück, für das Sie sich interessieren, voll aufgeschlossen?
Ist es an das Strom-, Kanal- und Gasnetz angeschlossen und eine Zufahrt
vorhanden? Entschließen Sie sich, ein nicht erschlossenes oder nur
teilerschlossenes Grundstück zu kaufen, müssen Sie die Kosten für die
notwendigen Aufschließungsmaßnahmen einkalkulieren. Aber auch bei voll
erschlossenen Grundstücken kann es vorkommen, dass Anschlüsse nur bis
zur Grundstücksgrenze reichen.
Gefahrenzonen – Hochwasser, Lawinen, Erdbeben.
Bei Gefahrenzonen handelt es sich um Gebiete, die vor allem durch Wildbäche,
Überschwemmung, Hangrutschung, Lawinen oder Felsstürze gefährdet sind. In
roten Gefahrenzonen gelten in der Regel Bauverbote, in gelben ist das Bauen
unter Einhaltung gewisser Auflagen möglich. Gefahrenzonen sind im Flächenwidmungsplan
ausgewiesen. Informieren Sie sich vor dem Grundstückskauf bei der jeweiligen
Gemeinde, ob alle Gefahrenzonen im aktuellen Flächenwidmungsplan enthalten
sind. Erstinformationen über Gefährdungen durch Naturgewalten können online
auch auf hora.gv.at abgerufen werden.
Auf guten Grund gebaut – Bodenbeschaffenheit und Neigung.
Nicht auf jedem Grund lässt sich gleich gut bauen. Die Beschaffenheit des Bodens
und die Neigung des Grundstücks spielen hier eine wichtige Rolle. Lehmige Böden
neigen beispielsweise dazu, sich unter hohem Druck mit der Zeit zu verformen.
Dies muss durch entsprechende bauliche Maßnahmen ausgeglichen werden und ist mit
Mehrkosten verbunden. Auch das Bauen auf Grundstücken in Hanglage kann mit
Mehrkosten verbunden sein: Das perfekte Grundstück auf einer Anhöhe besticht
möglicherweise durch einen sensationellen Fernblick, kommt aber ebenfalls
kostenintensiver in der Bebauung.
Die Nebenkosten – auch keine Kleinigkeit.
Wer ein Grundstück erwirbt, bezahlt nicht nur für Grund und Boden.
Neben dem reinen Kaufpreis kommen auf den Käufer noch weitere Kosten
zu: Anwalts- oder Notarkosten, Grundbuchgebühr, Grunderwerbssteuer
sowie eventuell auch Maklergebühren und Bankspesen. All das sollte in
der Budgetplanung für den Erwerb des perfekten Grundstücks berücksichtigt werden.
Infrastruktur – bestens versorgt?
Sind Einkaufmöglichkeiten, Ärzte, Kindergärten und Schulen gut
erreichbar? Wie steht es um die Verkehrsanbindung? Eine gute
Infrastruktur schlägt sich im Preis nieder. Soll das Haus nur
an den Wochenenden und in den Sommermonaten genutzt werden,
ist die Infrastruktur vielleicht von geringerer Bedeutung.
Handelt es sich um den Hauptwohnsitz, sind die Wegzeiten und Anfahrtskosten meist ein wichtiges Kriterium.